Was sind eigentlich Glaubenssätze?
Glaubenssätze sind entweder selbst erworbene oder übernommene Überzeugungen, die meist bis zum 6. Lebensjahr ausgeprägt werden. Diese werden dann im Laufe eines Lebens nicht mehr groß hinterfragt, denn in der eigenen Wahrnehmung sind sie „wahr“ und wirken dann im späteren Leben über das Unterbewusstsein stark auf unsere Verhaltensweisen und Gefühle. Prägend ist dafür wie im Laufe unseres Baby- und Kleinkindalters mit den Grundbedürfnissen umgegangen wurde. Grundsätzlich kann man in vier Grundbedürfnisse unterscheiden.
- Bedürfnis nach Bindung
- Bedürfnis nach Autonomie und Selbstständigkeit
- Bedürfnis nach Anerkennung
- Bedürfnis nach Lustbefriedigung
Haben wir einschränkende Glaubenssätze wie: „Ich bin nicht okay.“ oder „Ich falle zur Last, wenn ich nicht lieb bin.“ im Laufe unseres Lebens erworben, dann führt das eben zu einem schwächeren Selbstvertrauen. Wir passen unsere Handlungen, den Überzeugungen an, spüren vielleicht Gefühle wie Traurigkeit oder Schuld und das wirkt sich natürlich auf unsere Beziehungen und das ganze Leben aus.
Glaubenssätze aufzuspüren ist gar nicht so einfach. Du brauchst ein hohes Maaß an Selbstreflexion um die Kernglaubenssätze, die in Dir wirken zu erkennen. Oft hilft es schon sich selbst beim Sprechen zuzuhören, die eigenen Gedanken zu reflektieren. Es kann auch hilfreich sein, sich mal mit der eigenen Kindheit auseinander zu setzen. Wie haben mich denn meine Eltern erzogen? Was haben sie oft zu mir gesagt? Welche Überzeugungen haben sie mir mitgegeben? Auch die Arbeit mit dem „inneren Kind“ ist oft hilfreich und heilend.
Man kann sich einen Glaubenssatz vorstellen wie eine Autobahn im Gehirn. Sie ist toll ausgebaut, bequem und hat irgendwann mal super funktioniert um von A nach B zu kommen. Die Überzeugung ist eine neuronale Verbindung im Gehirn und irgendwann mal hatte diese Überzeugung auch mal ihren Sinn. Ich gebe Dir ein Beispiel: Deine Mutter ist häufig gestresst und überfordert. Du verhältst Dich als kleines Kind „lieb“ und still, fällst ihr nicht noch mehr auf die Nerven und sie freut sich darüber, dass Du so schön lieb bist, signalisiert es anhand von lächeln oder loben. So kann in Dir die Überzeugung wachsen, dass Du mehr geliebt wirst, wenn Du nicht zur Last fällst. Nun bist Du erwachsen und bemerkst, dass es Dir schwer fällt in Deiner Beziehung Deine Bedürfnisse zu erkennen. Beim Buchen des Urlaubs überlässt Du am liebsten die Entscheidungen Deinem Partner oder entwickelst ein Helfer-Syndrom. Irgendwann bemerkst Du aber, dass Du ständig zu kurz kommst, dass Deine Bedürfnisse nicht wahrgenommen werden usw. Dann muss ein neuer Glaubenssatz her. Das wäre dann neben der Autobahn im Gehirn wie ein Trampelpfad, denn Dein System muss ihn erst mal als „wahr“ anerkennen und diese Information muss jetzt in Deinem System ankommen. Jede Zelle braucht diese Information. Der Trampelpfad muss jetzt auch benutzt werden. Das heißt, dass der neue Glaubenssatz (der da lauten könnte: „Ich darf meine Bedürfnisse erfüllen.“ oder „Ich bin gut genug, genauso, wie ich bin.“) oft genug gedacht werden muss. Der Gedanke ist immer die erste Ebene um neue Impulse in eurem Leben zu etablieren. Die zweite Ebene ist das gesprochene Wort und als dritte Ebene steht dann die Handlung. Dazu gibts tolle Möglichkeiten mit Glaubenssätzen zu arbeiten. Zum Beispiel die Klopfakupressur, systematische Aufstellungen oder das Arbeiten mit Affirmationen (lösende, positive Glaubenssätze). Besonders in schweren Zeiten ist die Arbeit mit Glaubenssätzen und dem inneren Kind heilsam. Sie stoßen Veränderungen an, die im inneren beginnen und dann durch die Handlungen nach aussen materialisiert wird. Es hilft Dir aus der Opferrolle raus zu kommen, rein in den Schöpfermodus. Du lernst dadurch wie Du Dein Leben gestalten kannst, Du kannst Dein Potenzial voll entfalten, wenn Du Dich von den einschränkenden Glaubenssätzen löst und frei wirst.
Alles Liebe, Deine Anne